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Agentic Commerce
Redaktion 8. November 2025 0 Comments

Agentic Commerce – Der Wandel im E-Commerce durch autonome KI-Agenten

 

Im heutigen E-Commerce erleben professionelle Onlinehändler und Unternehmen einen tiefgreifenden Wandel: Der Aufstieg des sogenannten Agentic Commerce – also des Handels, bei dem KI-Agenten eigenständig recherchieren, vergleichen und transaktional handeln – verändert Geschäftsmodelle, Technologie-Stacks und die Erwartungen von Kunden.

Auswirkungen auf den heutigen E-Commerce

Agentic Commerce geht deutlich über klassische Personalisierung und Empfehlungssysteme hinaus: Während traditionelle E-Commerce-Plattformen den Menschen durch Produktempfehlungen oder Chatbots unterstützen, übernehmen autonome Agenten die komplette oder teilautonome Einkaufsreise. Sie interpretieren Nutzer-Absichten, durchsuchen Produktkataloge, vergleichen Preise, prüfen Lagerbestände und können sogar Zahlungsprozesse abschliessen – alles mit minimalem manuellem Input.

Für Händler bedeutet das:

  • Der klassiche Funnel (Awareness → Consideration → Checkout) wird zunehmend durch „Intent → Agent → Kauf“ ersetzt. (Shopware)
  • Sichtbarkeit über Keyword-SEO verliert teilweise an Bedeutung, da Agenten strukturierte Daten, APIs und maschinenlesbare Kataloge bevorzugen. (Shopware)
  • Unternehmen müssen ihre Produktdatenqualität, Schnittstellen (APIs) und System-Architekturen (z. B. Headless Commerce, composable Systeme) neu denken – denn Agenten interagieren direkt mit Backend-Systemen. (commercetools)
  • Kunden-Erwartungen steigen: Schnellere Prozesse, weniger Reibung, personalisierte Angebote ohne eigenes Suchen.
    Für E-Commerce Profis heißt das: Wer heute nicht mindestens die Grundlagen (strukturierte Daten, API-Bereitstellung, Payment-Automatisierung) legt, riskiert mittelfristig Marktanteile zu verlieren.

Agentic Commerce in Zukunft

Analysten prognostizieren eine enorme Wachstumsmöglichkeit: Laut McKinsey & Company könnten Umsätze durch Agentic Commerce bis 2030 global im Bereich von 3 – 5 Billionen USD liegen.

Wesentliche Trends, die sich abzeichnen:

  • Agenten-Native Discovery: Nutzer kommunizieren mit Assistants („Bestelle meine gewohnten Laufschuhe in Blau“) und der Agent erledigt den Rest.
  • Proaktive Wiederkäufe: Agenten erkennen Bedarf (z. B. Verbrauchsmaterial, Replenishment) und lösen autonom Käufe aus.
  • Neue Standards & Protokolle: Offene Schnittstellen wie das Agentic Commerce Protocol (ACP), das Model Context Protocol (MCP) oder Agent‑to‑Agent Protocol (A2A) setzen Architektur und Sicherheit für agentengetriebenen Handel. (AgenticCommerce.com)
  • Vom Menschen kontrollierte Automatisierung: Unternehmen setzen Agenten nicht als Black-Box ein, sondern mit Governance, Monitoring und menschlicher Steuerung – „human-in-the-loop“ bleibt wichtig. (commercetools)
    Für Unternehmen heißt das: Der Wettbewerb verschärft sich – nicht mehr nur über Preis/Produkt, sondern über Agenten-Infrastruktur, Datenqualität und operative Agilität.

Agentic Commerce – Unternehmen und Technologie

Einige Plattform- und Technologieanbieter sind Vorreiter im Bereich Agentic Commerce:

  • commercetools hat in Kooperation mit Stripe das Agentic Commerce Protocol (ACP) eingeführt und bietet Unternehmen eine Plattform zur schnellen Integration von KI-Agenten und API-basierter Commerce-Infrastruktur.
  • Unternehmen setzen verstärkt auf composable & headless Commerce-Architekturen, die Agentenfreundlichkeit ermöglichen: Echtzeit-Orchestrierung, modulare Services, Low-Code Steuerung.
  • Dienstleister wie MetricsCart bieten Unterstützung bei der Optimierung von Produktkatalogen für Agenten (Strukturierung, Qualität, API-Anbindung) – also Tools zur Agent-Readiness.
  • Auch Payment- und Plattformanbieter sind aktiv: Beispielsweise integrieren Payment-Netzwerke Agent-Payments, damit Agenten direkt Zahlungstransaktionen ausführen können.
    Für Unternehmen, die heute handeln wollen: Der Einstiegspunkt liegt oft in der Analyse der bestehenden Architektur (APIs, Datenqualität, Checkout-Flows) und der Auswahl von Plattformen/Partnern, die Agentic Commerce unterstützen.

Fazit Agentic Commerce:

Für E-Commerce Unternehmen zählt jetzt weniger die Frage ob, sondern wann Agentic Commerce zur Regel wird. Wer frühzeitig die infrastrukturellen Grundlagen legt – strukturierte Produktdaten, API-Gestaltung, Checkout-Automatisierung – sichert sich einen Wettbewerbsvorteil in einer Ära, in der Einkauf nicht mehr primär vom Menschen „gemacht“, sondern vom Agenten „ermöglicht“ wird.

Im Fokus stehen nicht nur Conversion-Optimierung, sondern Architektur-Innovation und Daten-Governance. Wer jetzt handelt, kann die neue Agenten-Ära aktiv mitgestalten und künftige Marktanteile sichern.